Günstig einkaufen in den USA dank Aldi

Aldi? In den USA? Das werde ich zumindest immer gefragt, wenn ich von Aldi in den USA spreche. Nein, stimmt nicht. Anfangs überhören die Unwissenden das immer, weil sie scheinbar davon ausgehen, dass ich Aldi als Synonym für ein anderes Geschäft verwende. Wenn ich es dann noch mal wiederhole, ist mein Gegenüber meist total entsetzt: „WAS? Es gibt Aldi in den USA?“ Ja, das ist wirklich so und dort kannst Du besonders günstig einkaufen. Was gibt es also zu beachten, wie unterscheidet sich Aldi US von Aldi Deutschland und wer ist eigentlich dieser Trader Joe’s?

Aldi US glänzt durch eine ansprechende Gestaltung der Geschäfte.

Aldi US glänzt durch eine ansprechende Gestaltung der Geschäfte.

In 2014 gab es rund 1.300 Aldi-Stores in den USA, die alle Aldi Süd zugehörig sind. Das Logo ist identisch und das Layout im Geschäft kommt dem deutschen Layout sehr nahe. Bevor Du also in den USA einkaufen gehst, solltest Du Dich definitiv informieren, ob ein Aldi in der Nähe ist. Meist findest Du Aldi aktuell noch in Gebieten, die mehr außerhalb sind, aber die Expansion ist im Gange. Wer mit der Qualität eines Produktes nicht zufrieden ist, kann übrigens die Double Guarantee in Anspruch nehmen und erhält nicht nur sein Geld zurück, sondern auch einen neuen Artikel.

Wichtig für Dich: Du kannst bei Aldi nicht mit Kreditkarte zahlen. Heb Dir also vorher genug Geld ab, damit Du am Ende auch bezahlen kannst. Ich habe immer 150 Dollar dabei und gebe meist rund 100 Dollar für einen Großeinkauf aus, der abgesehen von frischen Sachen dann einige Wochen reicht. Für den Wagen, den es sonst eigentlich immer gratis gibt, musst Du wie in Deutschland Geld einwerfen. Du benötigst einen Quarter, also 25 Cent. Tüten gibt es hier ebenfalls nicht, wie sonst bei Publix oder Walmart, wo Du mit Plastiktüten erschlagen wirst. Also etwas zum Transport mitnehmen, denn die Artikel stehen hier überwiegend nicht in Kartons – Du kannst also auch nicht immer damit rechnen, einen leeren Karton für den Transport zu ergattern. An der Kasse räumst Du Deinen Wagen noch aus, während der Kassierer Deine Sachen bereits in einen neuen Wagen einräumt. Den nimmst Du am Ende mit und lässt Deinen dafür stehen. Nie wieder Stress an der Kasse beim Einräumen! Aldi verfügt in den USA übrigens über Kundentoiletten und Wasserspender.

Ein US-amerikanischer Aldi von außen.

Ein US-amerikanischer Aldi von außen.

Wer besonders großes Heimweh hat, findet bei Aldi übrigens fast immer auch Produkte der Reihe „Deutsche Küche – Authentic German„. Rotkraut, Sauerkraut, Adventskalender, Baumkuchen und andere deutsche Produkte werden saisonabhängig angeboten. Im allgemeinen Sortiment sind auch aus Deutschland bekannte Produkte wie die Choceur-Schokolade vorhanden – übrigens mit vielen Sorten und günstigem Preis, verglichen mit der sonst sehr bedingt vielfältigen und überteuerten Schokoladenauswahl in den USA. Was ich nicht bei Aldi kaufe, ist Wasser: Da kaufe ich mir bei Walmart für rund einen Dollar pro Stück immer mehrere Gallonen.

Wenn ich mich auf ein preisliches Ranking der Supermärkte in den USA festlegen müsste, fiele das von günstig nach teuer so aus:

  1. Aldi
  2. Walmart
  3. Publix/Kroger
  4. Whole Foods
"Deutsche Küche" bei Aldi in den USA.

„Deutsche Küche“ bei Aldi in den USA.

Das sind natürlich nicht alle und je nach Bundesstaat gibt es auch andere große Ketten. Target hat bei Lebensmitteln ein großes aber auch limitiertes Angebot. Kaufst Du hier nur Angebote, kannst Du recht günstig leben. Ansonsten würde ich Target etwa zwischen Walmart und Publix einordnen. Whole Foods verkauft überwiegend das, was mit „organisch“ oder „Bio“ abgestempelt werden kann und ist somit auch mit Abstand am teuersten. Zahle ich hier für eine Paprika über drei Dollar, bekomme ich bei Aldi drei Paprikas für unter einem Dollar. Die Preise sind natürlich immer auch saison- und standortabhängig. Ein anderes Beispiel: Für eine Tüte mit fertig abgepacktem Salat zahle ich bei Aldi einen Dollar, bei Publix zwei Dollar und bei Walmart 1,70 Dollar. Publix hat allerdings immer fantastische 2für1-Aktionen, sodass ich beim richtigen Angebot bei Publix dasselbe wie bei Aldi zahlen würde. Pizza ist in den USA besonders teuer und da würde ich im Zweifelsfall immer auf die „kleine“ Pizza von Aldi setzen, die nur rund einen Dollar kostet.

Ein US-amerikanischer Aldi-Einkaufswagen.

Ein US-amerikanischer Aldi-Einkaufswagen.

Allgemeines zu Aldi: Aldi stammt übrigens aus Deutschland und wurde von Karl und Theo Albrecht gegründet. Die öffentlichkeitsscheuen Brüder sind 2010 und 2014 verstorben. Der Unternehmensname ist eine Abkürzung für Albrecht Diskont/Discount (Aldi Nord/Süd).1961 teilten die Brüder ihr Unternehmen in Aldi Nord und Aldi Süd auf, wobei die Beweggründe nicht bekannt sind. Aldi Nord gehört die US-amerikanische Kette Trader Joe’s. Trader Joe’s ist nicht Aldi. Nur Aldi ist Aldi. Weder optisch noch von den Produkten her hat Trader Joe’s etwas mit Aldi zu tun. Es ist wesentlich teurer und hier findet sich eher die Zielgruppe, die Wert auf organisches Essen legt. Trader Joe’s würde ich eher als Alternative zu Whole Foods bezeichnen.

Alles Liebe,
Claire

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