Im Februar ging ich einen Teil des Camino del Norte in Spanien. Es handelt sich dabei um den sogenannten Küstenweg, der seinem Namen oft wirklich alle Ehre macht. Ich hielt mich allerdings nicht ausschließlich an den Jakobsweg, sondern versuchte stets so nah wie möglich am Meer zu laufen. Generell ging ich rückwärts, nämlich von Ribadeo nach Bilbao. Die Strecke wich im Endeffekt doch von meinen Planungen ab, wenn auch nicht stark. Insgesamt bin ich ziemlich zufrieden mit dieser insgesamt zweiten Tour auf dem Jakobsweg.
Hier meine tatsächlich gelaufenen und nicht nur geplanten 13 Etappen entlang des Camino del Norte an der spanischen Atlantikküste. Der Klick auf den Tag führt Dich zum jeweiligen Etappenbericht:
Tag 0: Anreise nach Santiago de Compostela.
Tag 1: Laufen von Ribadeo bis Tapia de Casariego, rund 27 km.
Tag 2: Bus von Tapia de Casariego bis Villapedre, laufen bis Canero, rund 36 km.
Tag 3: Laufen von Canero bis Llanorrozo, rund 42 km.
Tag 4: Laufen von Llanorozo bis Riego Abajo und zurück, Taxi nach Cudillero und Aufenthalt, Bus nach Soto del Barco, rund 10 km.
Tag 5: Zug von Soto del Barco nach Aviles, laufen nach Luanco, rund 40 km.
Tag 6: Laufen von Luanco nach Candás, Zug nach Gijon und Aufenthalt, Bus von Gijon nach San Vicente de la Barquera, rund 12 km.
Tag 7: Laufen von San Vicente de la Barquera nach Toñanes, rund 30 km.
Tag 8: Laufen von Toñanes nach Viveda, rund 19 km.
Tag 9: Zug von Viveda nach Boo de Piélagos, laufen nach Santander, rund 27 km.
Tag 10: Zug von Santander nach Heras, laufen nach Isla Playa, rund 38 km.
Tag 11: Laufen von Isla Playa nach Adal-Treto, rund 33 km.
Tag 12: Laufen von Treto nach Castro-Urdiales, rund 41 km.
Tag 13: Laufen von Castro-Urdiales nach Muskiz, Bus nach Bilbao und Aufenthalt, rund 22 km.
Tag 14: Aufenthalt in Bilbao, rund 25 km.
Etwa 400 Kilometer habe ich auf dem Jakobsweg laufend zurückgelegt, dazu kamen die Streckenabschnitte, für die ich Bus, Zug, eine fremde Autofahrerin und ein Taxi in Anspruch nahm. Am kürzesten Tag lief ich rund zehn Kilometer, am längsten rund 42. Leider kein Vergleich zu den 55 Kilometern, die ich einst in Deutschland an einem Tag ging und auch die maximale Distanz, die ich auf dem Camino Portugues 2015 zurücklegte. Im Durchschnitt kam ich auf knapp 29 Kilometer pro Tag. Fast einen ganzen Tag lang hatte ich eine fantastische Begleitung, mit der ich eine wunderschöne Strecke entlang der Küste lief.
Wie fertig ich mich abends fühlte, hing meist nicht nur von den Kilometern ab, sondern auch von den zurückgelegten Höhenmetern. So flach, wie ich mir das vorher dachte, war die Strecke nämlich gar nicht mal. Von der Ausdauer her hätte ich problemlos auch mehr als 50 Kilometer am Tag geschafft, mein Knöchel machte aber einige Tage lang Probleme und auch die frühe Dunkelheit war nicht hilfreich hinsichtlich so langer Strecken.
Am zweiten Tag trafen leider zu eng geschnürte Schuhe auf nassen und reibenden Stoff der Socken dank Regen. Diese Kombi wurde noch spaßiger, dank etlicher unsanfter und wackeliger Sprünge durch ein sumpfiges Gebiet, das mich stark an Videospiele mit Lava erinnerte. Das Ganze führte zu einem abends leicht geschwollenen Knöchel, der am dritten und längsten Tag viel zu stark beansprucht und zu wenig gepolstert wurde, weshalb er nicht nur abends komplett unter der Schwellung verschwand, sondern mich am vierten Tag tatsächlich kaum noch auftreten ließ.
Der nachfolgende, erzwungene Ruhetag mit nur rund zehn Kilometern, kühlenden Tüchern und jeder Menge Voltaren, sorgte glücklicherweise für ausreichend Erholung. Hätte ich mich übrigens für die von mir eigentlich präferierten Schuhe bis zum Knöchel entschieden, hätte ich vermutlich an Tag 2 aufgegeben und mir einen Helikopter herbei gewünscht, der mich aus dem Regenwald-Sumpf hätte abholen sollen. Ich war mehr als dankbar für die Schuhe, die ich schließlich dabei hatte.
Meine Reise entlang des Küstenwegs in Spanien begann übrigens in Santiago de Compostela, von wo aus ich mit dem Bus nach Ribadeo fuhr. Ab Bilbao flog ich schließlich nach Madrid, wo ich tagsüber Aufenthalt hatte, bevor ich anschließend zurück nach Deutschland flog.
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