Im November 2016 war ich zum vierten Mal im Disneyland Paris und verzeichne damit insgesamt sechs dort verbrachte Tage. Wie immer war ich im Disneyland Park, zum ersten Mal aber auch im Walt Disney Studios Park. Da ich ihn nicht kannte, habe ich bei diesem Besuch den zeitlichen Schwerpunkt auf eben diesen Park gelegt, der mit den Hollywood Studios in Walt Disney World Orlando vergleichbar ist. Einen Tag lang war ich in beiden Themenparks unterwegs und habe 17 verschiedene Attraktionen getestet …
Ganz unten wie immer das Fazit für Gestresste. Obwohl laut Kalendern zur Beliebtheit der Parks der von mir ausgewählte Tag als „schwach besucht“ angezeigt wurde, stimmte das nicht wirklich mit den erlebten Wartezeiten überein, die teils 45 Minuten pro Attraktion betrugen. Im November 2014 hatte beispielsweise die Attraktion Peter Pan’s Flight durch den Tag hinweg oft eine Wartezeit von 90 Minuten. Im Vergleich dazu hatte ich im April im Phantasialand an einem als schwach besucht geltenden Tag eine maximale Wartezeit von zehn Minuten pro Attraktion.
Im Disneyland Paris zahlt man derzeit ab 12 Jahren 75 Euro für einen Tag in einem Park oder 90 Euro für ein Kombi-Ticket für beide Themenparks. Zwei Tage für beide Parks kosten derzeit 140 Euro. Der Vorteil ist ganz klar: wer zwei Tage vor Ort ist, muss sich weniger stressen! Ich persönlich habe mich für eine Disney Jahreskarte entschieden.
An einem Tag am Wochenende Anfang November 2016 habe ich folgende Dinge in Disneyland Paris unternehmen können, wobei ich um 10 Uhr meine Eintrittskarte gekauft habe und um 21:30 Uhr den Disneyland Park verlassen habe. Abgesehen von Mehrfachfahrten sind die Attraktionen in der Reihenfolge aufgeführt, in der ich sie besucht habe.
Was ich im Disneyland Park an einem Tag geschafft habe:
13 x Attraktionen:
- Space Mountain®: Mission 2 (3 mal) – rasante Achterbahn mit Katapultstart und drei Inversionen im Dunkeln
- Indiana Jones and the Temple of Peril (4 mal) – fahrenswerte, 18 Meter hohe Achterbahn mit einem Looping
- Pirates of the Caribbean – subtropische Bootsfahrt durch Disney’s Fluch der Karibik mit zwei kleineren Drops, bei denen man nicht nass wird
- Dumbo the Flying Elephant – Ein bei den Kleinsten beliebtes Karussell, bei dem man selbst die Flughöhe bestimmen kann und einen besseren Blick über den Park hat
- Mad Hatter’s Tea Cups – Tolle Fahrt für Schwindelfreie, die kein Problem mit Drehungen haben
- Peter Pan’s Flight – wunderschöne Fahrt mit einer Gondelbahn, die unter anderem über die Dächer Londons und ins Nimmerland führt
- Orbitron® – Ein Karussell, bei dem man selbst die Flughöhe bestimmen kann und einen besseren Blick über den Park hat
- Buzz Lightyear Laser Blast – ein interaktiver Darkride, bei dem man auf Gegenstände schießt und Punkte sammelt
1 x Entertainment:
- Disney Dreams! – Sehr schöne 20-minütige Show am Sleeping Beauty Castle um 21 Uhr mit Feuerwerk und Fontänen
Sonstiges:
- 30 Minuten Zeitverlust für die Erstellung und Abholung der Jahreskarte, für die es am Ticketschalter nur einen einzulösenden Voucher gibt.
Ich hatte die naive Vorstellung, dass der Disneyland Park besser besucht sei, als der Walt Disney Studios Park. Deshalb ging ich morgens, nachdem ich bis etwa 10:40 Uhr noch im Büro neben dem Schloss war und meine Jahreskarte erstellte, zuerst zu Space Mountain. Dort waren zu diesem Zeitpunkt nur fünf Minuten Wartezeit und ich war begeistert, alles richtig gemacht zu haben. 2014 hatte ich nach jeder Fahrt mit dieser Achterbahn Kopfschmerzen, vor allem im Bereich des Hinterkopfes. Dieses Mal war das wieder der Fall, aber schlimmer. Ich dachte es läge an der Kopfstütze und zog beim zweiten Mal meine Kapuze an. Es war nun besser, aber immer noch so schlimm, dass ich auf eine dritte Fahrt verzichtet habe.
Erst nach Schließung des Walt Disney Studios Park um 19 Uhr kam ich zurück in den Disneyland Park. Ich versuchte noch so viele Attraktionen wie möglich zu schaffen, was dank kurzer oder gar keiner Wartezeiten gut machbar war. Obwohl bei Indiana Jones fast niemand da war, war es leider nicht erlaubt direkt im Wagen zu bleiben. Nach den Tea Cups habe ich von einem Mitarbeiter erfahren, dass ein Großteil der Attraktionen bereits um 20 Uhr geschlossen hat. Das war mir nicht bewusst, da überall nur die Öffnungszeiten bis 21 Uhr standen.
Peter Pan zeigte eine Wartezeit von 15 Minuten, hatte im Endeffekt aber nur sechs Minuten bis zur Fahrt. Das ist für diese beliebte und wunderschöne Attraktion eine top Zeit und die Fahrt ist seit der Neueröffnung nach dem Umbau im Juli 2016 noch viel schöner. Ich versuchte mich noch einmal an Space Mountain und dachte dieses Mal, wie übrigens auch meine Begleitung, dass mein Hinterkopf in etliche Einzelteile zerspringt. Genug davon und stattdessen noch ein kurzer Abstecher zu Orbitron und Buzz Lightyear – beide um diese Zeit ohne Wartezeit.
Was ich im Walt Disney Studios Park an einem Tag geschafft habe:
16 x Attraktionen:
- Rock ’n‘ Roller Coaster starring Aerosmith (2 mal) – Katapultstart-Achterbahn im Dunkeln mit drei Inversionen
- Armageddon: Les Effets Spéciaux – Spezialeffekte in einem Raumschiff erleben
- Ratatouille (2 mal, Single Rider): Das Abenteuer – fantastische 4D-Fahrt, bei der man die Rolle der Maus Remy einnimmt
- Toy Soldiers Parachute Drop (Single Rider) – 25 Meter im fast freien Fall; ziemlich cool mit außerdem tollem Ausblick
- Slinky® Dog Zigzag Spin – langsamere Version dessen, was man von einer Kirmes kennt; für die Kleinen sicher ganz nett
- The Twilight Zone Tower of Terror (4 mal, einmal mit Fast Pass) – grandioser 40 Meter Free Fall Tower, bei dem man vom Sitz abhebt
- RC Racer (Single Rider) – 25 Meter hohe Halfpipe, bei der man leider nur zweimal gerade nach unten rast
- Crush’s Coaster® (3 mal, 2 mal Single Rider) – fantastische Achterbahn zu Findet Nemo
- Studio Tram Tour®: Behind the Magic – Bahnfahrt durch und zu Filmsets inklusive Wassermassen, Explosionen und einem zerstörten London
Sonstiges:
- Gemütliches Ansehen des Toon Studio Bereichs.
- Kauf eines Getränks (3,49 Euro) im Disney Blockbuster Café.
- Kauf eines Crêpes zusammen mit einem Heißgetränk (5,59 Euro), damit die Wartezeit beim Freefall-Tower nicht zu kalt ist.
Es war wie gesagt mein erster Besuch in diesem Park. Ich kannte den Twilight Zone Tower of Terror und den Rock ’n‘ Roller Coaster bereits aus Walt Disney World und war gespannt, was der Rest des Parks zu bieten hat. Musicals wie in Orlando gab es leider keine, sonst hätte ich davon gerne eins gesehen. Als ich gegen 11 Uhr im Park ankam, wollte ich zuerst einen Fast Pass für den Tower of Terror ziehen. Dort war der nächste nur noch für den Zeitraum 13:10 bis 13:40 Uhr verfügbar. Somit konnte ich auch erst ab 13 Uhr den nächsten Fast Pass ziehen – das war übrigens auch der Zeitpunkt, zu dem die Automaten schon geschlossen waren, da alle Pässe für den Tag bereits vergeben waren. Nach Ziehen des Fast Pass ging ich zur Aerosmith-Achterbahn, die eine korrekte Wartezeit von 20 Minuten anzeigte. Auch hier hatten meine Begleitung und ich nach beiden Fahrten zu große Probleme mit meinem Kopf, als dass wir sie nochmal hätte fahren wollen. Diese Probleme traten übrigens bei keiner anderen Achterbahn – außer Space Mountain – auf, die ich sonst je gefahren bin.
Armageddon hätte man sich sparen können: man steht in einem Raum und abgesehen davon, dass sich verschiedene Dinge bewegen, gibt es ein paar Special Effects mit Feuer. Ich fand das absolut nicht beeindruckend. Ratatouille ist ein absolutes Must-Do und vor allem hier lohnt sich dank Dreiersitzen auch die Single Rider Line am meisten. Als Single Rider füllt man leere Plätze auf und wird somit von seiner Begleitung getrennt. Mir persönlich ist es vollkommen egal, wer bei einer Attraktion neben mir sitzt, weshalb ich die Wartezeiten gerne über solche Möglichkeiten verkürze. Den Toy Soldiers Parachute Drop würde ich auch als Must-Do ansehen, da der Ausblick sich schon alleine lohnt. Auch hier ist dank Dreiersitzen die Single Rider Option sinnvoll – nicht hingegen bei RC Racer, wo man eher länger wartet.
Meine Lieblingsattraktionen des Themenparks sind definitiv der Twilight Zone Tower of Terror und Crush’s Coaster! Anders als zum Beispiel im Phantasialand, wo man im Freefall-Tower mit Schulterbügel gesichert ist und es keinen freien Fall im eigentlichen Sinne gibt, erlebt man im Tower of Terror nur durch einen Beckengurt gesichert einen echten freien Fall, bei dem man vom Sitz abhebt. Wahnsinn!
Auch Crush’s Coaster überraschte mehr als positiv, denn ich dachte zuerst die Fahrt sei mit The Seas with Nemo & Friends in Orlandos Epcot vergleichbar, die wiederum eher einer Peter-Pan-Fahrt ähnelt. Umso begeisterter war ich von der schnellen und wendigen, wenngleich nicht sehr hohen Achterbahn im Dunkeln, bei der man sich wirklich wie in einem Strömungskanal fühlt. Im äußeren Wartebereich kann man ein passendes Spiel auf dem Smartphone spielen. Dazu einfach mit dem entsprechenden WLAN verbinden und den Browser öffnen – alternativ einfach mal Kommunikation mit der Begleitung üben und nicht auf den Bildschirm starren.
Was ich außerhalb der Themenparks an einem Tag geschafft habe:
- Von den Kassen aus nochmal zurück zum Auto laufen, weil man für den Kauf der Jahreskarte einen Ausweis benötigt (erst im Park – noch nicht an der Kasse selbst, was mir zu diesem Zeitpunkt aber nicht gesagt wurde).
- Abendessen im Planet Hollywood – gutes und teures Essen, nettes Personal, heruntergekommene Optik ohne Wohlfühlatmosphäre; besser zum Rainforest Café gehen.
Fazit für Gestresste: Ein ganz klares Nein! Ein Tag für zwei Parks in Disneyland Paris ist nicht ausreichend, nicht mal an „schwach besuchten“ Tagen. 2014 habe ich ebenfalls an einem angeblich „schwach besuchten“ Tag nur den Disneyland Park besucht und dort fast alle Attraktionen geschafft, einige davon mehrmals – vor allem aber dank der Fast Pass Option und einer Möglichkeit immer mehrere auf einmal zu bekommen.
Hätte ich diesmal jede Attraktion nur genau einmal besucht, wäre mehr möglich gewesen, auf keinen Fall aber alles. Insgesamt habe ich 29 Attraktionen geschafft. Mit vorherigem Kauf der Jahreskarte, hätte ich bereits um 8 statt um 10 Uhr in den Walt Disney Studios Park gehen können. Wer lange Wartezeiten abkürzen will, sollte sich von seiner Begleitung lösen können und die Single Rider Option nutzen – nicht zuletzt, damit keine Plätze unbesetzt bleiben.
Wer mehr auf Action steht, sollte den Fokus auf den Walt Disney Studios Park legen, wenngleich ich diesen wie auch die Hollywood Studios in Orlando einfach nicht schön finde. Der Disneyland Park ist ähnlich wie das Magic Kingdom in Orlando sehr schön angelegt und eignet sich auch zum Flanieren. Wer an zwei nicht aufeinanderfolgenden Tagen in den Park will, sollte über eine Jahreskarte nachdenken, die sich alleine ob der Parkgebühren von 20 Euro lohnen kann.
Wenn Du in Orlando unterwegs bist, lies auch meinen Test, ob zwei Tage mit dem Park Hopper Ticket für alle vier Parks des Walt Disney World ausreichen.
Hallo,
mein Freund und ich möchten an Silvester zum Disneyland fahren. Lohnt sich das? Oder steht man da nur an? Laut Kalender soll es ja seeeehr voll sein.
Danke, Julia
Hallo Julia,
ich war tatsächlich einmal an Silvester im Disneyland Paris. Meiner Meinung nach lohnt sich das – kommt aber drauf an, wer reist und was man erwartet. Ich wollte nichts von Silvester mitbekommen und das hat einwandfrei funktioniert. Ich war fast den ganzen Tag in den Studios und nicht im Disneyland Park und da gibt es ja vor allem den Free Fall, Nemo und Aerosmith, die interessant sind. Sonst viel für Kinder und an Silvester sind hauptsächlich Familien da. Heißt: die Attraktionen für die Kleinen sind voll. Brechend voll. Für den Free Fall stand ich meist 5-20 min an, um Mitternacht saß ich drin und bekam nichts vom Feuerwerk mit. Da waren wir etwa zu fünft im Aufzug, alle desinteressiert, was den Jahreswechsel angeht. Wenn Du mit Kindern hin wollen würdest, würde ich dringend abraten, da mehr als Anstehen dann nicht passiert. Tipp: Skikleidung. Fast alle hatten Skihosen an, etc.
Viel Spaß!
Super hilfreich! Danke für den Artikel!
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