Bevor ich nach Florida gezogen bin, hatte ich mich bereits seit meiner Kindheit über den Staat informiert. Am meisten ist immer die Sache mit den Schlangen hängen geblieben und dabei vor allem die Geschichte mit den Schlangen, die ihren Weg aus der Kanalisation über Toiletten in die Appartments finden. Der Stoff, aus dem die Albträume sind! Na gut, nicht alles in Florida ist Sonne, Palmen, türkisfarbenes Wasser und Strand. Man muss auch wissen, dass es dort viele Dinge gibt, die wenig paradiesisch sind. Wie eben Schlangen, Bären, Pumas, eine teils extrem hohe Kriminalität und ja, auch Menschenhandel. Zu all dem später mehr. Jetzt erst mal zu den Schlangen.
Tatsächlich habe ich weder in der Zeit, in der ich in Florida lebte, noch bei meinen sonstigen Besuchen in diesem Staat jemals eine frei lebende Schlange gesehen. Alligatoren: ja. Aber Schlangen? Nein. Weder in der Nähe der Everglades noch in den Städten und glücklicherweise auch niemals in meinem Appartment oder in einem Hotelzimmer. Einzig in meinem Stammhotel in Orlando wurde ich einmal von den Besitzern gewarnt, dass ich mich im Dunkeln besser nicht hinter den Treppen aufhalten solle, da dort oft giftige Schlangen gesehen würden. Die einzigen Schlangen in Florida habe ich also tatsächlich nur im Homosassa Springs Wildlife State Park hinter Glas gesehen.
Das heißt allerdings nicht, dass mir nicht doch schon mal eine frei lebende Schlange in den USA begegnet ist. Im Snow Canyon State Park in Utah bestieg ich gerade einen Vulkan, als eine lange aber zierliche Schlange meinen Weg kreuzte. Vermutlich handelt es sich bei der Schlange um eine Schwarznacken-Strumpfbandnatter. Generell wichtig, für Wanderungen in der Wildnis: Immer viel Lärm machen – auch in Florida. Wird die Schlange überrascht, fühlt sie sich bedroht und greift an. Hört sie Dich hingegen, zieht sie sich üblicherweise zurück. Also immer laut auftreten oder mit einem Stock oder anderen Sachen viel Lärm machen. Singen oder lautes Reden geht auch. Versuche niemals eine Schlange zu fangen oder sie in die Enge zu treiben. Einige Schlangen können ihr Gift auch speien, sodass es zu Erblindungen kommen kann.
Bitte beachte: In den USA gibt es einige Arten von Schlangen, die giftig sind. In Florida gibt es sechs giftige Schlangenarten, wie unter anderem die Zwergklapperschlange und die Diamantklapperschlange. Letztere verursacht in den gesamten USA die meisten Bisse mit schwerwiegenden Folgen. Wer in die USA reist und in der Natur zu sein plant, sollte sich stets vorher ansehen, wie die giftigen Schlangen im bereisten Gebiet aussehen. Begegnet Dir eine Schlange, gib ihr die Möglichkeit und den Platz, um zu fliehen. Sollte es zu einem Biss kommen – was relativ selten passiert – versuche unbedingt die Schlange zu identifizieren. Die Wunde muss stillgehalten werden. Binde sie nur dann leicht ab, wenn das nächste Krankenhaus über 30 Minuten weit weg ist. Aussaugen oder Aufschneiden sind keine Methoden, die angewandt werden sollten!
Alles Liebe,
Claire
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