Nachdem ich auf den Strich geschickt werde und eine fremde Frau die Hälfte kassiert, schleppe ich mich zuletzt als Staubzombie, gefüllt mit „Morphin“, Schritt für Schritt von Dortmund nach Neuss. Teils mit dem Gedanken, die 101 Kilometer in weniger als 24 Stunden bewältigen zu können. Ich erfriere nachts im Wald, kühle mich dort tagsüber ab, verfolge fremde Menschen und erhalte Besuch vom Brezel-Express. Eine Frau fragt mich schockiert, ob ich eine Wette verloren habe, eine andere will mich ins Krankenhaus bringen, derweil ein Mafia-Boss in schallendes Gelächter ausbricht, als er hört, dass ich ohne Schlafpause einfach immer nur gehe und gehe.
Die gefürchteten „Was mache ich hier eigentlich“-Aggressionen setzen nicht wie erwartet nach 60 Kilometern ein, der Hotelmitarbeiter am Ziel schenkt mir aus Mitleid ein Getränk, bei der Thai-Massage nach dem Megamarsch lüge ich und immerhin gibt’s ein paar Learnings … fürs nächste Mal. Neben meinem Megamarsch-Erfahrungsbericht verrate ich Dir außerdem alles rund um diese wahnsinnige Wanderung, angefangen bei der Streckenauswahl über körperliche Maßnahmen und Zumutungen drum herum, Packlisten für Rucksack und mein Begleitauto, die Kosten des Megamarschs, Hilfestellungen bzw. Anweisungen für telefonische Supporter und Erkenntnisse fürs nächste Mal. Die Fotos sind mit einer Ausnahme alle in chronologischer Reihenfolge.
Im Sommer 2019 ging ich zum zweiten Mal alleine 72,36 Kilometer als Übung für die geplanten 101 Kilometer und schwor mir währenddessen und danach, doch besser auf diesen riesigen Megamarsch zu verzichten. Mein Ego hat das natürlich nicht mitgemacht und rund fünf Wochen später startete ich meinen privaten Gang von Dortmund nach Neuss. Infos zu meinen Reisen findest Du hier und wirst via Twitter und Telegram über neue Beiträge informiert. Erfahre mehr über mich in meinen Instagram-Stories und mehr zu meinen Reisen auf Youtube.