Im März 2015 hatte ich das unfassbare Glück beim Georgia Elvis Festival in Brunswick an der Atlantikküste des US-Staats Georgia eine unglaublich nette und sympathische Frau kennenzulernen, die mir als Disney-Mitarbeiterin in Orlando zwei Park Hopper Tickets für jeweils einen Tag geschenkt hat. Ich konnte es kaum fassen, als ich mich am Tag nach dem Elvis Festival mit ihr am Eingang der Hollywood Studios traf und tatsächlich das Ticket in der Hand hielt! Für dieses besondere Geschenk kann ich ihr nicht genug danken und freue mich sehr, dass wir weiterhin in Kontakt sind. Zwei Tage war ich also in allen vier Disney-Themenparks in Orlando, Florida unterwegs und habe für Dich alles Mögliche getestet. Was ist also mein Fazit?
Ganz unten wie immer eine Zusammenfassung für Gestresste. Leider waren die vier Themenparks ebenso wie die Strände in Florida dank Spring Break unglaublich überfüllt, sodass ich nicht alles testen konnte. Den zeitlichen Schwerpunkt habe ich auf das Animal Kingdom und die Hollywood Studios gelegt, da ich im Magic Kingdom bereits vor ein paar Jahren war und die Wartezeiten in Epcot mit über 90 Minuten bei fast allen Attraktionen doch sehr abschreckend waren. Generell hatte ich schon lange den Wunsch mal in alle Themenparks reinschauen zu können, allerdings war mir das so immer zu teuer. Lediglich für die zwei Wasserparks hatte ich während ich in Miami Beach lebte eine Jahreskarte und diese auch gut und gerne genutzt. Jetzt hieß es also endlich und erstmals zwei Tage lang Park Hopping für mich – also freier Eintritt an beiden Tage in alle vier Parks, die das Walt Disney World Resort umfasst!
Wenn ich sonst zu Disney gegangen bin, hatte ich fast immer nur ein Tagesticket für einen Park. So war ich dreimal in Disneyland Paris und einmal im Magic Kingdom in Orlando. Nur in Los Angeles war ich eine ganze Woche im Park unterwegs. Ein einzelner Tag bei Disney ist nicht nur verdammt teuer, sondern bedeutet mitunter auch jede Menge Stress. Ab nachmittags macht sich das auch durch genervte Eltern und weinende sowie schreiende Kinder bemerkbar. In Orlando zahlt man derzeit ab zehn Jahren 112 US-Dollar inklusive Steuern (Tax) für einen Tag im Magic Kingdom oder 104 US-Dollar in einem der drei anderen Themenparks. Das mir geschenkte 2-Tages-Ticket mit Park Hopper Option kostet inklusive Tax satte 258 US-Dollar! Mein Fazit nach den zwei Tagen mit diesem Ticket ist ganz klar: Ich würde nie wieder nur ein Tagesticket kaufen! Der Mehrwert, den zwei Tage und mehrere Parks bieten, ist tatsächlich enorm – das hätte ich vorher nicht gedacht!
Wer zwei Tage bei Walt Disney World Orlando verbringt, muss sich nicht nur weniger von Warteschlangen stressen lassen, sondern kann auch mehr von jedem Park mitnehmen. Selbst wenn man in zwei Tagen natürlich nicht alle Attraktionen schafft, lohnen sich die Parks selbst ja bereits. Die Wasserpark-Option würde ich allerdings nicht noch dazu kaufen. Die Kosten bei zwei Tagen mit Park-Hopper- und Wasserpark-Option belaufen sich auf rund 300 US-Dollar inklusive Tax – die Tage werden aber nicht länger und ein zusätzlicher Wasserpark-Besuch ist fast unmöglich. Kurz der Vergleich: Ein 10-Tages-Ticket (!) mit Park-Hopper- und Wasserpark-Option kostet pro Person insgesamt „nur“ 485 US-Dollar (statt 300 für zwei Tage!).
An meinen beiden wirklich extrem vollen und eigentlich zu meidenden Tagen habe ich folgende Dinge im Walt Disney World Resort unternehmen können, wobei ich gegen 10:30 Uhr in die Parks bin und zwischen 23 Uhr und Mitternacht wieder zurück zum Auto ging:
Was ich in den Hollywood Studios an Tag 1 alles geschafft habe:
Attraktionen:
- Rock ’n‘ Roller Coaster® Starring Aerosmith (mit FastPass+) – Tolle Achterbahn mit drei Loopings aber ohne Drop.
Entertainment:
- Voyage of The Little Mermaid – Mischung aus Filmsequenzen und Musical.
- Beauty and the Beast Live on Stage – Tolles Musical, wie am Broadway nur in kürzerer Fassung.
- Meet the Stars of Cars near Streets of America – Die Cars-Autos in Orginalgröße für Fotos.
- Indiana Jones™ Epic Stunt Spectacular! – gut gemachte Stunt-Show mit Blick hinter die Filmkulissen.
- Honey, I Shrunk the Kids Movie Set Adventure – Spielplatz für Kinder mit überdimensionalen Tieren und Pflanzen.
- Cinderella Carriage – Cinderella-Kutsche aus der aktuellen Disney-Verfilmung für Fotos.
Sonstiges:
- Den gesamten Park ablaufen.
- Mich mit zwei netten Damen unterhalten, die regelmäßig in den Parks sind.
- Die Frau besuchen, die mir das alles ermöglicht hat und mich nochmals persönlich bedanken.
- Mich über FastPass+ informieren.
Generell bin ich ein Sommer-Sonne-Freak und fühle mich immer mies, wenn ich gute Tage nicht nutze, um draußen zu sein. Das liegt wohl daran, dass man aus Deutschland nicht viele solcher Tage im Jahr hat. Jedenfalls widerstrebt es mir enorm, mich an solch einem fantastischen Tag dann in einen dunklen Saal zu setzen, in den kein Tageslicht kommt – so geschehen bei vielen Shows in den Parks. Indiana Jones und Beauty & the Beast sind Open Air – das ist super! Für Star Tours® – The Adventures Continue hatte ich einen FastPass+, allerdings gab es einen technischen Defekt zu dieser Zeit und da unklar war, ob nochmal geöffnet würde, zog ich weiter zu Epcot. Schade – die Attraktion soll super sein. Zu wenig Mut hatte ich für den Drop im „The Twilight Zone Tower of Terror“, hier wären FastPasses+ aber noch verfügbar gewesen. Am zweiten Tag hätte ich es nach der Everest-Achterbahn vielleicht doch noch gewagt, hatte aber keine Zeit mehr …
Was ich in Epcot an Tag 1 alles geschafft habe:
Entertainment:
- IllumiNations: Reflections of Earth – Riesige Show mit Feuerwerk.
- Epcot® International Flower & Garden Festival – Tolle (temporäre) Ausstellung mit Disney-Figuren aus Blumen.
- Epcot® Butterfly Garden – Zelt mit Schmetterlingen.
Sonstiges:
- Den gesamten Park ablaufen.
- In rund sechs Länderpavillons gehen und alles ansehen.
- Mit diversen Mitarbeitern im deutschen Pavillon reden und sie zur Arbeitssituation befragen (Beitrag folgt!).
- Gemütliches Essen des deutschen Essens vor der IllumiNations-Show.
Was ich im Animal Kingdom an Tag 1 und 2 alles geschafft habe:
Attraktionen und Trails:
- DINOSAUR (2 mal mit FastPass+) – Wackelige Fahrt im Dunkeln.
- Expedition Everest – Legend of the Forbidden Mountain® (2 mal über Single Rider Line) – Achterbahn mit Rückwärtsfahrt und einem 24-Meter-Drop.
- It’s Tough to be a Bug!® – Süß gemachter 3D-Film.
- Kali River Rapids® (2 mal, einmal mit FastPass+) – Teils wilde Wasserfahrt mit einem 9-Meter-Drop und ggf. einer totalen Überschwemmung.
- Kilimanjaro Safaris® – Tolle Safari mit der Möglichkeit etliche Tiere aus der Nähe zu sehen.
- Primeval Whirl® (2 mal mit FastPass+) – Verrückte Achterbahn für schwindelfreie Fahrer ohne Nackenprobleme.
- Maharajah Jungle Trek® – Trail durch die Wildnis auf dem man unter anderem Tiger beobachten kann.
- Tree of Life® – Der große Baum in der Parkmitte.
Entertainment:
- Festival of the Lion King – König der Löwen Musical.
- Finding Nemo The Musical – Überragendes Musical, das den Film in Kurzfassung zeigt.
Sonstiges:
- Den Park mehrmals komplett ablaufen.
- Gemütlich etwas essen.
- Mich über die Schließfächer informieren und an beiden Tagen eins (gratis) testen.
Was ich im Magic Kingdom an Tag 2 alles geschafft habe:
Entertainment:
- Main Street Electrical Parade (Teile davon) – Parade mit vielen bunten Lichtern im Dunkeln.
- Wishes Nighttime Spectacular (Teile davon) – Show mit Feuerwerk.
Attraktionen:
- The Barnstormer – Wilde und extrem kurze Achterbahn für Fahrer ohne Nackenprobleme.
- Buzz Lightyear’s Space Ranger Spin® – Langsame Fahrt bei der mit einem Laser Punkte gesammelt werden können.
- Cinderella Castle – Das berühmte Schloss zum Durchlaufen und Erkunden.
- The Many Adventures of Winnie the Pooh – Wundervolle Fahrt durch die Welt von Winnie Pooh.
- Mickey’s PhilharMagic® – Sehr schön gemachter 3D-Film in tollem Saal.
- Space Mountain® – Netter „Kiddy Coaster“ im Dunkeln ohne Drops oder Loopings.
- Splash Mountain® – Lange und harmonische Fahrt den Berg hinauf mit einem 15 Meter Drop und kühlem Nass am Ende.
- Under the Sea ~ Journey of The Little Mermaid – Absolut fantastische Fahrt durch Arielles Welt. Eine der neuen Attraktionen.
- Tomorrowland Transit Authority PeopleMover – Vollkommen unterschätzte Attraktion und großartige Fahrt durchs Tomorrowland.
Sonstiges:
- Gemütlich einen Churro essen.
- Den Park mehrheitlich ablaufen.
Den Seven Dwarfs Mine Train wollte ich unbedingt testen, da ich die Attraktion noch nicht kannte. Leider waren bei Parkschließungszeit Mitternacht um 23:15 Uhr noch über 60 Minuten Wartezeit, sodass ich es einfach nicht mehr geschafft habe beziehungsweise mir das Warten wirklich nicht mehr geben wollte. Vorher betrug die Wartezeit immer um die 90 Minuten – ebenfalls zu abschreckend für mich. Hier bin ich jedenfalls nach jeder anderen Attraktion wieder hingelaufen, in der Hoffnung, dass die Wartezeit kürzer ist.
Was ich außerhalb der Themenparks an Tag 1 und 2 geschafft habe:
- Bootsfahrt vom Boardwalk Hotel zu den Hollywood Studios.
- 30 Minuten warten an den Hollywood Studios, weil zu früh fürs Treffen.
- Sechs Bustransfers zwischen den Parks und zurück zum Auto.
- Das Boardwalk Hotel besichtigen.
Fazit für Gestresste:
Um direkt die Frage zu beantworten: Ja, zwei Tage mit Park Hopper Ticket sind ausreichend für Walt Disney World Orlando. Ich habe damit sehr viel erleben können und wenn ich das auf Nicht-Spring-Break-Tage und einen früheren Start in den Tag runterrechne, ist noch viel mehr möglich. Zudem hätte ich am ersten Tag abends beziehungsweise nachts noch länger bleiben können, da die Magic Kingdom Öffnungszeiten am längsten sind. Man muss also nicht in einem teuren Disney Hotel residieren, um die eine Stunde extra Öffnungszeit zu nutzen. Ja: Zwei Tage reichen so vollkommen aus – insbesondere, wenn man sie vorab plant. Pläne sind vor allem wichtig, wenn Du an den Shows interessiert bist, da Du hier eben an feste Zeiten gebunden bist.
Allgemein sollte sich auch ein Tageseintritt für Magic Kingdom lohnen, sofern Du Dich für visuelle Unterhaltung statt knallharter Action begeistern kannst. Wer auf der Suche nach Adrenalinkicks ist, ist bei Walt Disney World generell und mit sehr wenigen Ausnahmen falsch. Von den anderen Parks lohnt sich das Animal Kingdom vermutlich am meisten und wurde auch von allen Personen mit denen ich sprach als absoluter Lieblingspark bezeichnet. Das liegt wohl vor allem an der Mischung aus Attraktionen, Entertainment und echten Tieren (die nicht wie im Zoo auf nur zwei Quadratmetern gehalten werden, sondern tatsächlich Platz haben). Aktuell wird wohl noch ein großer Teil des Parks Baustelle sein – es kommt ein Avatar-Ride! Mein Fazit: Zwei Tage sind vom Preis-Leistungsverhältnis besser als nur einer. Also hier nicht sparen, sondern stattdessen weniger stressen und mehr erleben. Viel Spaß dabei!
Danke für deinen Artikel ich war letztes Jahr im Disneyland und California Adventure in Anaheim. Und ich muss sagen, dass mich das Disney Fieber gepackt hat .
Hier zu meinen Fragen: ich will nur die Parks besuchen, NICHT die Wasserparks, weil mich das einfach nicht interessiert und mir dafür Geld und Zeit zu schade sind.
Sind die einzelnen Parks jeweils mit der Größe von Disneyland zu vergleichen? Ich habe nämlich damals einen Park pro Tag gut geschafft, ohne das es hektisch war.
Ich bin kein Adrenalin Junkie daher würden Achterbahnen wie Mount Everest oder rock and roll coster wegfallen .
Ist es dann sinnvoll die hopper tickets zu nehmen? Und vielleicht 2 Parks an einen Tag zu kombinieren?
Vielleicht Hollywood Studios und Animal Kondom? Oder ist dies nicht sinnvoll?
Ich glaub das wars erstmal
Vielen Dank schon mal und ich würde mich über deine Antwort sehr freuen.
Hallo Sonja,
also Disneyland hat wohl rund 34 Hektar, Disney World rund 15.000 Hektar. Vor allem in Epcot hast Du wahnsinnig lange Wartezeiten – vor allem bei Soarin (jede Minute wert und definitiv ein Must-Do!).
Ich würde zwei Parks pro Tag empfehlen, also zwei Tage. Epcot würde ich mit einem anderen Park kombinieren, in dem Du vielleicht weniger machen willst. Animal Kingdom: hier würde ich alleine zum Flanieren mehr Zeit einplanen, weil es einfach der schönste Park ist. Gefolgt von Epcot.
Ich hoffe das hilft Dir und ich wünsche Dir einen tollen Aufenthalt!
Alles Liebe,
Claire
Hallo Claire,
bin nach langer Suche auf deinen Bericht gestossen, der sehr informativ ist. Eine Frage habe ich noch – wie groß sind die Abstände zwischen den einzelnen Parks (Entfernung/ Zeit)?
Ich war bisher nur im Disneyland in Paris und könnte mir vorstellen, dass man in Orlando deutlich weiter unterwegs ist…
mfG
Hallo Frank,
die Abstände sind schon recht groß. Es fahren Busse bzw. teils Boote. Man kann locker 20 min Transfer einplanen, da man ja ggf. auch noch warten muss (Bus, Einlass). Viel Spaß! :)
Alles Liebe,
Claire