Toiletten auf dem Jakobsweg – gibt es sie?

Dass ich auch auf dem Jakobsweg nicht der Typ für Herbergen bin und Hotels bevorzuge, habe ich ja schon gesagt. Du kannst Dir also sicher vorstellen, dass ich auch nicht so der Wald- und Wiesen-Typ bin, dem es egal ist, ob es eine Toilette gibt oder nicht. Das Wort Toilette mag ich in diesem Kontext eigentlich auch nicht – in meiner Welt sucht man ein Bad auf. Alleine schon, weil man sich ja (hoffentlich) auch die Hände wäscht und gerade bei langen Wanderungen auch gerne mal erfrischt oder sogar umzieht. Der Begriff Toilette trifft es meiner Meinung nach somit nicht wirklich. Also Bad. Gut. Das Bad hat mir jedenfalls Bauchschmerzen bereitet, als ich unvorbereitet nach Spanien geflogen bin, um den Jakobsweg nach Portugal zu laufen. Gibt es überall Bäder? Was ist, wenn es keine gibt? Im Endeffekt waren alle Sorgen (glücklicherweise) vollkommen umsonst …

Ein kleines Dorf entlang des Jakobswegs in Spanien, in dem ein Mann die Badnutzung in seinem Haus anbot.

Ein kleines Dorf entlang des Jakobswegs in Spanien, in dem ein Mann die Badnutzung in seinem Haus anbot.

Zugegeben, ich bin ja nur einen Teil des traditionellen Jakobswegs gelaufen und sonst auch teilweise einfach nur an kleineren Straßen oder Landstraßen entlang. Dennoch war es absolut kein Problem ein Bad zu finden. Egal ob in (geöffneten und eigentlich geschlossenen) Restaurants, in urigen Dorfkneipen, in kleineren Gartenbaumärkten, an Tankstellen und sogar bei einer Privatperson zu Hause. Wenn man ein Bad sucht, sind vor allem die Spanier unglaublich hilfsbereit und freundlich. Gezahlt wird nichts und auch im schicken Restaurant am Meer wird man nicht einmal schief angeschaut, wenn man in Wanderkleidung und mit Gepäck nach dem Bad fragt. Alle lächeln und weisen freundlich den Weg. Für mich als USA-verwöhnten Menschen (wo man auch nicht für den Badbesuch zahlen muss) eine tolle Erfahrung – vor allem im Vergleich zum unfreundlichen und überteuerten Deutschland.

Ein Restaurant in Spanien, in dem eine gratis Badnutzung beispielsweise möglich war.

Ein Restaurant in Spanien, in dem eine gratis Badnutzung beispielsweise möglich war.

In Portugal musste man sich an Tankstellen schon eher mal einen Schlüssel holen, aber insgesamt waren auch hier die Badnutzung sehr einfach und die Badeigentümer sehr freundlich. Mein Fazit: umsonst Sorgen gemacht. Auch wenn direkt am traditionellen Jakobsweg eher weniger Bäder vorhanden waren, als an den anderen Straßen, gab es tatsächlich nie Probleme. Zudem waren alle Bäder sehr sauber und sind beispielsweise angenehmer aufzusuchen, als so manches „Bad“ in einem US-Nationalpark.

Alles Liebe,
Claire

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