In California, dem Westküstenstaat der USA, der auch gerne Cal oder Cali genannt wird, war ich insgesamt bislang dreimal. Eine ganze Woche habe ich mal in Disneyland verbracht und ansonsten bin ich rund zwei Wochen mit dem Auto unterwegs gewesen – vor allem die California State Route 1 (umgangssprachlich als Pacific Coast Highway bekannt) von San Fransisco über Los Angeles nach San Diego. Nachfolgend also alle wichtigen Infos für Deinen Urlaub an der USA-Westküste in Kalifornien …
California State Sign: Welcome to California!
Inhaltsverzeichnis:
- Überblick und Fakten zu California
- Für wen und was California geeignet ist
- Beste Reisezeit und Klima
- Infrastruktur Californias
- Roadtrip-Potenzial Californias
- Lebenshaltungskosten in California
- Supermärkte in California
- Freizeitparks in California
- Natur in California
- Shopping in California
- Must Dos in California (Insidertipps)
- Bed Bugs in California
- Gut zu wissen über California
- Zusammenfassung für Gestresste
Überblick: California ist was die Fläche angeht auf Platz 3 der größten US-Staaten, direkt nach Alaska und Texas. Der Staat ist nur 67.000 Quadratkilometer größer als Deutschland, allerdings leben hier nur rund 37 Millionen Menschen. Viele Amerikaner treibt der Wunsch nach einer Schauspielkarriere nach Hollywood. Ob sie alle Kaliforniens Staatsmotto „Eureka“ schreien dürfen, ist fraglich. Das Wort stammt aus dem Griechischen und wird umgangssprachlich nach einer Lösung einer schwierigen Aufgabe verwendet. California ist ein sogenannter Majority-Minority-State: Asiaten oder Menschen mit lateinamerikanischer Abstammung (Hispanics oder Latinos) stellen hier die Mehrheit der Bevölkerung. Spanisch ist neben Englisch vor allem im Süden Kaliforniens, generell aber im ganzen Staat verbreitet. In California gilt die Pacific Standard Time und somit sind üblicherweise neun Stunden Zeitunterschied zu Deutschland. Kurzzeitige Abweichungen kann es aufgrund der nicht zeitgleichen Umstellung der Länder auf Sommer- und Winterzeit geben. Allgemein wird California gerne mit Surfern, Sonne, Palmen und einer lockeren Mentalität in Verbindung gebracht.
Alternative Bezeichnung: Golden State.
Angrenzende Staaten: Oregon, Nevada, Arizona.
Sehenswerte Städte: San Fransisco, San Diego, Monterey.
Für wen geeignet: Nachfolgend findest Du eine Übersicht für wen und wofür sich der Staat Kalifornien am besten eignet – 5 Sterne ist die Bestwertung.
Reisepartner:
Freunde: 5 Sterne. Freunde einpacken, Mietwagen abholen, KIIS FM einstellen und los geht die Westküstentour!
Paare: 5 Sterne. Gemeinsam die Golden Gate Bridge erklimmen, in Nationalparks bei sternklaren Nächten den Himmel beobachten und im Meer baden gehen. California ist bestens für Paare geeignet!
Alleinreisende: 4 Sterne. Die Menschen in California gelten als „open-minded“. Ins Gespräch kommen fällt hier recht leicht und somit lernt man schnell neue Leute kennen. Die hohen Kosten nicht teilen zu können, ist ein Minuspunkt.
Familien: 5 Sterne. Mit den Kindern von Stadt über Natur zum Strand und am Ende noch bei Disney oder Universal vorbeischauen. Die Kleinen sind abends ausgepowert und alle sind glücklich!
Reiseziel:
Action: 5 Sterne. Mehrere große Städte mit jeder Menge Attraktionen sowie vielfältigen Erlebnismöglichkeiten in der Natur (ob Surfen oder Ziplines) sorgen für jede Menge Action in California!
Party: 5 Sterne. Am Nightlife mangelt es vor allem in den Metropolregionen nicht. Wer Partys liebt, ist in Cali richtig!
Städtetrip: 5 Sterne. „San Fran“, L.A. und San Diego lassen sich ideal zum gelungenen Städtetrip verbinden.
Roadtrip: 5 Sterne. Perfekt für Roadtrips – nicht zuletzt dank Einwegmieten ohne Zusatzkosten innerhalb Kaliforniens!
Natur: 5 Sterne. Riesige Nationalparks sowie eine beeindruckende Küstenstraße und jede Menge Wüste sind nur wenige Beispiele für Kaliforniens vielfältige Natur!
Strandurlaub: 5 Sterne. Viel kühler als der Golf von Mexiko in Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama oder Florida, aber mit teils fantastischer Kulisse entlang des Pacific Coast Highway: der pazifische Ozean mit vielen schönen Stränden!
Ausblick auf den pazifischen Ozean vom 17-Miles-Drive bei Monterey.
Beste Reisezeit und Klima: California lässt sich in drei Klimazonen einteilen. In der Wüste herrscht ganzjährig das dort typische Klima: tagsüber sonnig und heiß, nachts hingegen stark abgekühlt. An der Pazifikküste hingegen ist es eher frisch, wobei im Norden des Staates noch viel Regen und Nebel dazu kommen. In den Gebirgen ist es vor allem im Sommer ziemlich heiß – zumindest bis Sonnenuntergang. Im Winter gibt es hier sehr viel Schnee. Die Hochsaison ist in Kalifornien im August. Wenn Du keine vollkommen überteuerten Preise zahlen willst, meide diesen Monat. Für Strandurlaube im Norden sind die Monate Juni, Juli und August geeignet, im Süden lohnt sich die Reise auch noch von September bis November. Wer in den Nationalparks nicht wetterbedingt vor gesperrten Straßen stehen will, reist am besten von Mai bis September. Skifahren ist zwischen Oktober und April in der Sierra Nevada möglich. Wer einen Ausflug zum Death Valley plant, sollte Frühjahr oder Herbst in Betracht ziehen. Generell ist zu beachten, dass in California die Pacific Hurrican Season herrscht – grob von Mai bis Oktober. Tropische Stürme können verheerende Folgen haben! Bei allen Reisen also bitte entweder auf der Website des National Hurricane Center informieren oder die Medienberichterstattung verfolgen. Evacuation Routes sind mit blauen Schildern gekennzeichnet.
Infrastruktur: Ein Auto ist für einen California-Besuch sehr wichtig! Während der Rush Hour (8 bis 10 und 16 bis 18 Uhr) solltest Du allerdings die Free Ways meiden – vor allem rund um San Fransisco, Los Angeles und San Diego. Nur wenige State Routes in California sind Mautstraßen, ebenso wie der sehenswerte 17-Miles-Drive auf der Monterey Peninsula. Die Promillegrenze liegt übrigens bei 0,8 Promille beziehungsweise bei 0,1 Promille für Fahrer unter 21. Das Texten und Telefonieren während der Fahrt ist verboten. Die California State Route 1 (streckenweise als Pacific Coast Highway, Cabrillo Highway oder Shoreline Highway bekannt) ist keine Interstate, sondern eine szenische Route entlang der Küste. Diese Strecke ist jeder Schnellstraße vorzuziehen, sofern der Plan nicht nur ist, schnell von A nach B zu kommen. Bei Fahrten innerhalb Nationalparks solltest Du Dich nicht auf die Zeitangaben von Routenplanern verlassen. Als Daumenregel hat sich bei meinen Touren gut erwiesen, immer rund drei Stunden zur angegebenen Zeit zu addieren. Das gilt nur für die reine Durchfahrt ohne Hiking-Ausflüge oder längere Pausen – in den drei Stunden sind nur die langsame Fahrt und das regelmäßige Halten an Aussichtspunkten für ein paar Fotos enthalten. Auch bei der State Route 1 würde ich immer großzügig kalkulieren.
Roadtrip-Potenzial: Ein Roadtrip durch California gehört in jede USA-Reisehistorie! Die California State Route 1 ist ein absolutes Must-Do für die gesamten USA. Wer hier nicht war, hat was verpasst! Einwegmieten sind innerhalb des Staates ohne Zusatzkosten möglich und das sollte auch genutzt werden. Besonders sehenswert ist die Strecke von San Fransisco nach Los Angeles. Von L.A. nach San Diego gibt es wunderschöne Strände aber kaum noch spannende Natur. Diesen Abschnitt lohnt es sich eher zu fahren, wenn man tatsächlich San Diego sehen will. Generell wäre es aber empfehlenswert bereits in Seattle zu starten und die Küste in Oregon auf dem Weg nach San Fransisco entlangzufahren. Viele Amerikaner haben mir bereits gesagt, dass Oregon die schönste aller Küsten zu bieten hat. Vor allem hinsichtlich der Städte in Kalifornien und speziell bezogen auf L.A., sollten die Größenverhältnisse nicht unterschätzt werden. Um von Hollywood nach Redondo Beach zu kommen, kann man auch außerhalb der Rush Hour mit fast einer Stunde Fahrzeit rechnen. Hier also bitte immer genügend Zeit einplanen!
Der Staat California liegt an der südlichen Westküste der USA im Süden, also direkt an den Pazifik und Mexiko grenzend.
Lebenshaltungskosten: California ist wunderschön – und das macht sich auch in den Preisen bemerkbar. Dieser Staat gehört zu den teuersten der USA. Ob für Sprit, Lebensmittel oder Hotels – in Cali lässt man viel Geld, denn das allgemeine Preisniveau ist 1,5 Mal so hoch wie im US-Durchschnitt! Die Basis-Mehrwertsteuer beträgt 7,5 Prozent und gilt damit als höchste der USA. Je nach Region kann sie aufgrund lokaler Steuern bis zu 10 Prozent betragen. Am teuersten ist allerdings das Wohnen in Cali: die Immobilienpreise sind 2,3 Mal so hoch wie der US-Durchschnitt. Was das Tanken angeht, so kann man in California mit rund einem Dollar mehr pro Gallone rechnen, als diese durchschnittlich in den USA kostet.
Supermärkte: In California gibt es Target, Walmart, Whole Foods, Safeway, Albertson’s und andere Geschäfte, in denen Du Dich gut mit Lebensmitteln versorgen kannst. Auch Aldi ist in California vertreten und lässt Dich wesentlich günstiger einkaufen.
Freizeitparks: Ob Disneyland, Six Flags, Sea World, Legoland oder Universal Studios: California hat sie alle! Wer ein Fan von Freizeitparks ist wird sich in dem Staat wohlfühlen. Vor allem Disneyland hat einen guten Ruf – oft besser, als Walt Disney World in Orlando. Die meisten Themenparks oder Wasserparks befinden sich in den Metropolregionen und somit stadtnah. Wer nicht ganz so viel Geld investieren aber dennoch Park-Atmosphäre erleben will, kann den Abend in Downtown Disey oder im Universal CityWalk ausklingen lassen – zum Beispiel mit Restaurant- und Kinobesuch.
Natur: California verfügt über 118 State Parks und neun Nationalparks. Dazu kommen noch jede Menge National Forests, Wildlife Refuges, State Reserves, etc. An Natur mangelt es hier wirklich nicht und es sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Viele Superlative lassen sich in California finden: es gibt den heißesten Punkt der USA, den tiefsten Punkt und mit die höchsten Berge des Kontinents, den ältesten See Nordamerikas sowie die höchsten und ältesten Bäume der Welt. Die wohl bekanntesten Nationalparks im Staat sind der Death Valley National Park, der Joshua Tree National Park, der Sequoia National Park sowie der Yosemite National Park. Achtung: In California leben Bären, Schlangen und viele andere Tiere. Abgesehen davon, dass sich eine Annäherung als gefährlich erweisen kann, respektiere bitte die Tiere und halte Dich von ihnen fern, wenn Du sie in der Wildnis entdeckst.
Shopping: Wer zum Shoppen in die USA fliegt, ist in California richtig! Da es etliche Shopping Malls gibt, nenne ich hier nur die derzeit größten. Fast 300 Geschäfte findest Du in einer der größten Malls der USA: im South Coast Plaza in Costa Mesa. Über 200 Geschäfte sind in Torrance im Del Amo Fashion Center zu finden. Im Lakewood Center in Lakewood kannst Du in über 250 Geschäften den Tag an Dir vorüberziehen lassen und San Diego bietet Dir die Fashion Valley Mall rund 200 Läden unter freiem Himmel.
Ausblick auf das berühmte Hollywood-Sign in den Hollywood Hills in Los Angeles.
Must Do (Insidertipp): Wer in California ist, sollte in jedem Fall die State Route 1 (beziehungsweise den Pacific Coast Highway) fahren. Sehr schön ist die Strecke von Nord nach Süd und wer zwischen Dezember und April hier ist, sollte unbedingt Ausschau nach Walen halten (Whale Watching), die zu dieser Zeit Richtung Süden migrieren. Um Monterey herum kannst Du theoretisch das ganze Jahr über verschiedene Wale und Delfine sehen. Entlang der Strecke kannst Du jede Menge Seelöwen sehen, die sich im Zweifelsfall bis zur Straße hin bewegen. Also vorsichtig und vorausschauend fahren und auf jeden Fall für Fotos anhalten. Auch hier gilt: Respektiere bitte die Tiere und lass ihnen ihre Privatsphäre – auch Seelöwen können Dich angreifen! Wer im Süden Kaliforniens mit dem Auto unterwegs ist, sollte bei ausreichend Zeit außerdem einen Ausflug nach Nevada machen und die Glücksspielmetropole Las Vegas für mindestens eine Nacht besuchen. Von Los Angeles nach Las Vegas kann man mit rund vier Stunden Fahrt rechnen.
Bed Bugs: Bettwanzen findest Du auch in California. Der Staat hat derzeit über 2.000 Bed Bugs Reports, was sogar New York übersteigt. Vor allem findest Du verseuchte Unterkünfte rund um San Fransisco, Los Angeles und San Diego. Wer Bed Bugs nicht nach Deutschland einschleppen und keinen Kammerjäger bezahlen will, sollte sich gut die Hotelbewertungen und die einschlägigen Bed-Bug-Reports-Seiten ansehen.
Gut zu wissen: Viele Menschen unterschätzen die Sonne in Kalifornien, die auch hinter dichten Wolken gefährlich ist. Vor allem in Gebieten wie dem Death Valley, aber auch am Strand sollten Kopfbedeckung, ausreichend Trinkwasser und Sonnencreme nicht vergessen werden. Auch an einem grauen Tag kannst Du hier innerhalb weniger Stunden zum leuchtend roten Krebs werden! In Los Angeles sind vor allem Teile von West Hollywood, Venice Beach, South Central und Watts für eine hohe Kriminalitätsrate bekannt. Meide diese Stadtteile am besten ab Einbruch der Dunkelheit oder zumindest nachts. Dasselbe gilt bei einem Aufenthalt in San Fransisco für jegliche Parks der Stadt sowie das Viertel nahe Candlestick Park und Tenderloin. Wer Wanderungen in der Natur plant, sollte stets im Hotel einen Zettel hinterlassen, der die Namen aller Reisenden und die geschätzte Rückkehrzeit sowie den geplanten Weg umfasst. Im Notfall können Park-Ranger dann besser nach Dir suchen.
Zusammenfassung für Gestresste:
California ist ein unglaublich vielfältiger Staat in den USA, der Badenixen, Adrenalinjunkies, Skifahrern, Wüstenfans und Kletterern jede Menge Abwechslung bietet. Egal ob mit Freunden, Familie oder als Paar – der Staat hält für alle viel bereit und lässt sich auch alleine ideal erkunden. Eine Tour entlang der State Route 1 (Pacific Coast Highway) sollte nicht fehlen – ebensowenig wie ein Nationalparkbesuch. Wen es in Großstädte zieht, der wird in San Fransisco, Los Angeles oder San Diego glücklich und auch ein Besuch der Hauptstadt Sacramento lohnt sich. Als Insidertipp gilt der Staat sicher nicht, aber wer „schon immer mal“ in Kalifornien gewesen sein wollte, wird es sicher nicht bereuen.
Alles Liebe,
Claire
