Am 28. und 29. Mai 2016 fand der Mud Masters Obstacle Run am Airport Weeze vor der fantastischen Kulisse startender und landender Flugzeuge statt und für mich war es der erste Besuch einer solchen Veranstaltung. Knapp 15.000 Läufer waren angemeldet und machten das Gelände rund um den abgelegenen Flughafen in der Nähe der holländischen Grenze gemeinsam mit rund 10.000 Zuschauern zu einem schlammigen Festival.
Vor allem am Samstag hat das Wetter hervorragend mitgespielt, am Sonntag war es ein wenig frischer und regnete teils leicht. Das tat der Motivation der Läufer jedoch keinen Abbruch und die Stimmung war durchgehend hervorragend. Während sich ein Teil der Läufer für so wenig Kleidung wie möglich entschied und somit zu Hause weniger zu waschen hatte, waren andere teils mit Krawatte und teils sehr schön kostümiert zu ihrer persönlichen Herausforderung erschienen. Auch Glücksbringer wie Tiere aus Plüsch oder aufblasbare Flamingos waren teilweise mit auf den Strecken.
Bereits um 9:30 Uhr starteten die ersten Läufer am Samstag den größten Hindernislauf Deutschlands. In Weeze gab es Strecken mit 6, 12, 18 und 42 Kilometern, also einem Marathon, bei dem einmal die 18- und zweimal die 12-Kilometer-Strecke zurückgelegt werden muss. Zusätzlich starteten am Samstag um 14 Uhr die 24-Stunden-Läufer („24 Hours Mud Masters“), die sich am Sonntag nach 15 Uhr bei der Siegerehrung über ihre Leistung und den hoffentlich darauf folgenden und wohlverdienten Schlaf freuen durften.
Maarten Altena legte als Sieger wahnsinnige 142,2 Kilometer an einem Tag zurück – inklusive Hindernissen! Insgesamt 17 Läufer knackten die Marke von 100 Kilometern und gehören somit nun dem „Club der 100“ an. 24 Stunden auf den Beinen – so lange dauert laut dem Veranstalter übrigens auch ein Flug von Weeze über Düsseldorf und Dubai nach Sydney. Verrückt!
Die Strecken um die Start- und Landebahnen am Airport Weeze führten die Läufer zu bis zu 40 Hindernissen. Diese haben Namen wie zum Beispiel Mud Crawl, Swing Over, Jump Over, Buddy Carry, Monkey Bars, Tubes, Net Jump und Water Dip. Eins der größeren Hindernisse ist der sogenannte Flyer, eine zehn Meter hohe Wasserrutsche, bei der Du unten erst mal fliegst, bevor Du im (schmutzigen) Wasser landest. Die durchschnittliche Geschwindigkeit beträgt hier übrigens 57,8 Stundenkilometer – ein echter Adrenalinkick also. Wärmetaucher stellen hier übrigens sicher, dass alle wieder aus dem Wasser auftauchen.
Beim Sizzler, der in Weeze das letzte aller Hindernisse darstellte, erhält Dein in Wasser und Schlamm getränkter Körper während Du über den Boden robbst noch den allerletzten Kick: dank Stromschlägen! Aber Achtung: wer an Epilepsie leidet oder einen Herzschrittmacher hat, darf dieses Hindernis nicht nutzen. Nebenan gibt es dafür die unschädlichere Variante ohne Strom, mit aber mindestens so viel Matsch. Nach dem Zieleinlauf gab es eine riesige Car-Wash-Station zum Duschen.
Auf dem Mud Masters Gelände gab es außerdem die Möglichkeit in Hängematten zu chillen, nach dem Lauf mit einem gratis Bier zu feiern, zu campen oder kostenlos von einem Gerüst auf ein riesiges Luftkissen springen. Wer noch nie bei Mud Masters war und sich schon immer mal auf einem militärischen Trainingsparcours ausprobieren wollte, der sollte unbedingt teilnehmen. Berührungsängste sowie Angst vor Schlamm sind sicher nicht hilfreich, aber immerhin wäre die Teilnahme eine Gelegenheit solche Ängste zu überwinden.
Mud Masters soll vor allem Spaß machen, so viel wurde an dem Wochenende in Weeze klar! Mehr Infos zu den zukünftigen Veranstaltungen in Deutschland sowie in den Niederlanden, wo Mud Masters im Oktober 2012 erstmals stattfand, findest Du auf der offiziellen Webseite.
Alles Liebe,
Claire
Wann genau bekommt man den einen Stromschlag am Sizzler?