Das Berliner Tempodrom, eine Stunde vor Beginn der Abendvorstellung des Roncalli Weihnachtscircus. Noch sind alle 2.750 Plätze leer. Als Patrick Philadelphia im dunkelblauen Pullover, mit Jeans und Schal die Manege betritt, blicken ihn rund 30 Artistenschüler mit großen Augen an. Er lebt das Leben, von dem sie alle träumen: das Zirkusleben. Sonst kennen die Zuschauer den Betriebsleiter des traditionsreichen Circus Roncalli nur im roten Frack als Sprechstallmeister. Nun beantwortet er leger gekleidet die Fragen der Artistenschüler und berichtet über die heutigen Herausforderungen eines Zirkus sowie die Chancen, als Artist Karriere in Europa zu machen. In der anschließenden Abendvorstellung machen sich die Schüler schleßlich live ein Bild davon, wie ihre Zukunft aussehen könnte …
Im Gespräch mit Patrick Philadelphia beim Roncalli Weihnachtscircus im Tempodrom Berlin
Elvis Tribute Artist Ben Portsmouth bereist die Welt – nicht ohne seinen Nachmittagstee
An einem der schwarz-lila dekorierten Tisch im New Daisy Theatre in der berühmten Beale Street in Downtown Memphis sitze ich und arbeite. Warte, dass alle Fans ihre Autogramme bekommen und ihre Fotos zusammen mit Elvis-Interpret Ben Portsmouth gemacht haben, der hier eben noch inmitten der Bühne auf einem weißen Holzklappstuhl saß und ein Akustikkonzert gegeben hat. Es ist Elvis Week 2015 und die Stadt wimmelt von Männern sowie teils auch Frauen und Kindern, die Elvis Presley verdammt ähnlich sehen. Ben Portsmouth sieht hingegen gerade ziemlich leger aus, als er seine Fans im schlichten weißen T-Shirt, mit beigefarbener Hose und einem überaus charismatischen Lächeln begrüßt. Schließlich durfte ihm auch der letzte Fan die Hand geben und Ben erscheint mit einem Stapel neuseeländischer Schokolade – einem ihm sehr willkommenen Geschenk seiner Fans. Wir sind beide am Verhungern, weshalb Ben vorschlägt, Essen zu gehen.
Flüchtlingskrise in Europa: Zwischen Selfies und Zimmermädchen
Kurz vor der Abfahrt erhalte ich einige Mails, ich solle gut auf mich aufpassen. Außerdem eine SMS, ob ich nach Calais jetzt wirklich in Budapest unterwegs sein wolle. In einer Mail ist zusätzlich der Link zu einem Artikel eines namenhaften deutschen Magazins, dass die A4 in Österreich am Grenzübergang zu Ungarn gesperrt wurde. Grund: Zu viele Flüchtlinge auf den Straßen. Bis ich da bin, ist das hoffentlich vorbei. Schnell noch der Check: Fahrzeugschein, Reisepass. Alles dabei. Los geht’s Richtung Budapest. Der Städtekurztrip soll wegen den Medienberichten nicht abgesagt werden. Im Gegenteil finde ich es sogar irgendwie spannend die Situation live zu sehen und nicht immer nur anderen Glauben schenken zu müssen. Der Einblick, den ich zufällig im Juli in Calais zur aktuellen Flüchtlingskrise erhielt, hat Eindruck hinterlassen.
Elvis-Imitator Dean Z spricht über das Reisen: „Ich konnte ein Flugzeug fliegen, bevor ich Auto fuhr!“
Ein sonniger Morgen in Blackpool, England. Die Nächte während des Elvis-Festivals „Europe’s Tribute to Elvis“ waren viel zu kurz und ich kann die Wartezeit im gemütlichen braunen Ledersessel der prunkvollen Hotellobby zum Erholen nutzen. Gut gelaunt und lässig erscheint schließlich Dean Zeligman, der seinen Fans wohl besser als Dean Z bekannt ist. Er ist zu spät – eine seiner größten Schwächen, wie er selbst unzufrieden eingesteht. Unproblematisch für mich – vor allem wegen der Uhrzeit und meiner noch nicht abgeklungenen Müdigkeit. Auch Dean wirkt etwas angeschlagen und erschöpft in seinem hellblauen Jeanshemd und seiner Bluejeans. Erst vorgestern flog er von Las Vegas nach England. Obwohl er morgen bereits wieder den Heimweg antritt und direkt im Anschluss sogar noch zwei Abendshows gibt, hat er sich wegen seines Zeitplans auf den Jetlag und die Zeitverschiebung einlassen müssen und konnte nicht in der US-Zeit bleiben. Seine Müdigkeit trübt jedoch keineswegs seine positive Stimmung. Eigentlich war geplant, über das Reisen zu sprechen – was sich aber als gar nicht so einfach erweist. Wie es Elvis gewesen sein soll, ist auch Dean ein absoluter Sympathieträger, mit dem sich zu unterhalten und vom Thema abzuschweifen es – nicht zuletzt dank seines Humors und seiner Natürlichkeit – unglaublich leicht fällt …
Arbeiten im Ausland: Wie ist es im Walt Disney World Resort in Orlando zu arbeiten?
Walt Disney World Orlando in Florida bietet einjährige Beschäftigungsmöglichkeiten – auch für Deutsche als sogenannte „Cultural Representatives of Germany“. Das fällt dann wohl in die Kategorie: „Arbeiten, wo andere Urlaub machen“. Während meines zweitägigen Besuchs in den vier Themenparks nahm ich mir die Zeit, mit einigen dieser deutschen Mitarbeiter im deutschen Länderpavillon in Epcot über ihre Erfahrungen zu sprechen. Grund dafür war die Aussage der Frau, die ich beim Georgia Elvis Festival kennenlernte und mir als Mitarbeiterin der Hollywood-Studios den gratis Eintritt in die Parks verschafft hat: „Working for Disney ist not magical at all!“ (auf Deutsch also: Arbeiten für Disney ist nicht im Ansatz zauberhaft!). Was ich von den deutschen Mitarbeitern dann erfuhr, hat meine Befürchtungen dann aber nochmals übertroffen …